Vips

2017/09/12

Eine, keine und hunderttausend Gesellschaften

Das psychische Leben basiert auf der Wahrnehmung und der Verinnerlichung der Gesellschaft mit seinen Formen, Normen, Werten, Rollen usw.

Für die früheren, primitiven Menschen und die heutigen existierte und existiert nur eine einzige menschliche Gesellschaft, und wer dieser nicht angehört, wird als unmenschlich angesehen und besitzt somit keinerlei Rechte.

Der heutige Mensch sieht sich jedoch mit vielen verschiedenen Gesellschaften konfrontiert, abgesehen von der seiner Eltern, und hat, zumindest theoretisch, die Möglichkeit eine auszuwählen welcher er angehören möchte oder Teil mehrerer gleichzeitig zu sein. Diese Multigesellschaftlichkeit oder auch Transgesellschaftlichkeit wird durch Multilinguistik und neue, fortschrittliche Kommunikationswege begünstigt.

Die Wahl der gewünschten Gesellschaft (langfristiger oder kurzfristiger Dauer), birgt oft Schwierigkeiten und Konflikte emotionaler und rationaler Natur, und kann bei Nichterfüllung zu psychischen Störungen wie Stress, Depression, Lähmung und Schizofrenie führen.
Zum Beispiel kann die Teilnahme an einer Gesellschaft die Annahme eine oder mehrerer von dieser definierten Rollen bedingen, welche aber nur in einer und nicht in der anderen geltend sind. So kann das bei einer Person zu Verwirrung und Unsicherheit in der Wahl der Rollen die sie einnehmen möchte verursachen.

Ich glaube, dass unsere Nachfahren in einer entfernten Zukunft, sofern sich die menschliche Spezies durch intersoziale Konflikte nicht frühzeitig ausschlöscht, einer einzigen und universellen Gsellschaftsform leben werden, auf planetarischer Ebene.

Doch bis dahin sind wir gezwungen im Durcheinander und in der Unsicherheit unserer Zugehörigkeiten und Rollen zu leben.

Italienische Version

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